Gefälschte Prototyp-Pokémon-Karten sorgen für einen Skandal auf dem Sammlermarkt. Zahlreiche Exemplare sollen erst im Jahr 2024 worden sein.
Im letzten Jahr wurden auf dem Sammlermarkt Hunderte Prototyp-Pokémon-Karten aus den frühen Tagen des Sammelkartenspiels versteigert. Sie stammen aus der Privatsammlung eines ehemaligen Mitarbeiters von Creatures Inc., der an der Entwicklung des Pokémon-Sammelkartenspiels beteiligt war. Ein findiger Käufer hat nun aufgedeckt, dass viele dieser begehrten Sammlerstücke angeblich erst im Jahr 2024 gedruckt worden sein sollen.
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Prototyp-Pokémon-Karten
Die ersten Prototyp-Pokémon-Karten wurden bereits 1995 produziert, etwa ein Jahr bevor das japanische Basis-Set auf den Markt kam. Sie zählen zu den allerersten Konzepten des Pokémon-Sammelkartenspiels, die jemals zu Papier gebracht wurden.
Die Prototypen wurden auf Anweisung von Tsunekazu Ishihara, dem Präsidenten der Pokémon Company, erstellt und den Führungskräften präsentiert, um die Spielmechanik des Sammelkartenspiels zu veranschaulichen. Mit einem einfachen Design und den Sprites aus den ersten Pokémon-Spielen Rot und Grün verdeutlichen die Karten, wie früh sie in der Entwicklung des Sammelkartenspiels entstanden sind. Sie weichen stark von den finalen Karten ab, unter anderem durch alternative Energiesymbole, das Fehlen einer Evolutionbox und das Fehlen der Angabe des Illustrators.
Die Prototyp-Karten stellen die verschiedenen Phasen der Entwicklung des Sammelkartenspiels auf anschauliche Weise dar – von der ersten „Proof of Concept“-Phase bis hin zu den Beta-Playtest-Designs, die bereits Illustrationen von Ken Sugimori enthalten, dem Originalillustrator der 151 Pokémon der ersten Generation.
Die ersten „Proof of Concept“-Karten zeichnen sich durch ein Design im Game-Boy-Stil aus. Die Rückseite war eine Kopie der japanischen Version von Pokémon: Rote Edition für den Nintendo Game Boy.
Alpha-Prototyp-Karten wurden für die zweite Phase der Entwicklung des Sammelkartenspiels veröffentlicht. Diese Karten bilden einen Satz von nur 26 Karten, der das Potenzial des Spiels weiter veranschaulichen sollte.
Playtest-Karten wurden Spieletestern einige Monate vor der Veröffentlichung des japanischen Basis-Sets zur Verfügung gestellt, um die Spielmechanik zu testen. Sie sind bereits weiterentwickelt und verfügen über mehr Details als die Alpha-Prototypen. Anstelle der Sprites aus den Videospielen zeigen sie Illustrationen von Ken Sugimori. Außerdem ist der Hintergrund eingefärbt, und es sind genauere Informationen zu den verschiedenen Angriffen vorhanden. Ihre Rückseiten entsprechen bereits dem finalen Design, das für das japanische Basis-Set verwendet wurde.
Die Präsentationskarten wurden 1996 produziert, kurz vor der Veröffentlichung des japanischen Basis-Sets. Es handelte sich um die ersten Pokémon-Karten, die der Öffentlichkeit in Publikationen wie Comic-Magazinen präsentiert wurden.
Gefälschte Prototyp-Pokémon-Karten entdeckt
Letztes Jahr wurden auf dem Sammlermarkt zahlreiche Prototyp-Pokémon-Karten aus der Privatsammlung von Takumi Akabane verkauft, einem der ursprünglichen Erfinder des Pokémon-Sammelkartenspiels. Er arbeitete bis 2008 bei Creatures Inc., einem Tochterunternehmen der Pokémon Company, das für die Produktion und Entwicklung des Pokémon-Sammelkartenspiels verantwortlich war. Das US-amerikanische Gradingunternehmen CGC arbeitete mit Akabane zusammen, um die Echtheit der Prototyp-Karten zu bestätigen. Viele Exemplare wurden sogar von Akabane signiert.
Insgesamt wurden Hunderte Karten im Wert von mehreren Millionen Dollar auf renommierten Auktionsplattformen wie Goldin Auctions oder eBay versteigert.
Ein misstrauischer Käufer fand nun mithilfe einer außergewöhnlichen forensischen Technik heraus, dass viele dieser Karten wohl erst im Jahr 2024 gedruckt wurden und nicht, wie angegeben, in den Jahren 1995 und 1996. Die meisten modernen Druckerhersteller fügen ihren Farbdrucken Metadaten in Form sehr kleiner gelber Punkte hinzu, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Um die Punkte sichtbar zu machen, benötigt man ein hochauflösendes Bild und muss die Farbkanäle anpassen, um das Gelb hervorzuheben. Verschiedene Druckermarken nutzen unterschiedliche Muster, die auch als „Farbdruckermarkierung“ oder „Machine Identification Dots“ bezeichnet werden. Der Code kann eine Identifikation des Geräts ermöglichen, mit dem eine Kopie bzw. ein Druckstück erzeugt wurde, und dadurch Hinweise auf den Ersteller des Schriftstücks geben.
Zahlreiche von CGC authentifizierte Prototyp- und Playtest-Pokémon-Karten verfügen über diese Markierungen. Die hier gezeigte Playtest-Karte von Nidoqueen zeigt eine Codemarkierung, die belegt, dass die Karte am 29. Juli 2024 gedruckt wurde.
Andere besorgte Sammler haben ihre Karten online gepostet und dabei festgestellt, dass sie ebenfalls im Jahr 2024 gedruckt wurden.
Wie viele Karten insgesamt betroffen sind, ist bisher nicht bekannt. Auch ist unklar, ob Takumi Akabane wusste, dass einige der Karten erst im Jahr 2024 gedruckt wurden. Das Gradingunternehmen CGC hat zum Zeitpunkt dieses Artikels noch keine öffentliche Stellungnahme abgegeben. Das US-amerikanische Auktionshaus ALT veröffentlichte jedoch bereits das folgende Statement:
Übersetzung:
„Wir sind uns der jüngsten Behauptungen bezüglich von CGC bewerteter Pokemon-Prototyp- und Playtest-Karten bewusst, die auf verschiedenen Plattformen verkauft wurden. CGC hat uns versichert, dass sie diese Anschuldigungen ernst nehmen und eine gründliche Prüfung durchführen. Wir bleiben in engem Kontakt mit CGC und werden Updates veröffentlichen, sobald diese verfügbar sind.“
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